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Die
Donaudeutschen in Speyer
Als im Jahre 1949 auch die damalige französische Besatzungsbehörde bereit war, zum Ausgleich aus der amerikanischen Besatzungszone Heimatvertriebene aufzunehmen, kamen im Laufe des Jahres 1950 viele Donaudeutsche, die meisten aus Bayern, in die Pfalz und nach Speyer. Nachdem die Donaudeutsche Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Rumänien und der Deutschen aus Jugoslawien und Ungarn gegründet worden war, fanden sich am 18. März 1951 rund 60 Familien in der "alten Schwarz´schen Brauerei" in Speyer ein, um die "Landsmannschaft der Deutschen aus dem Donauraum Stadtverband Speyer"- zu gründen. Die erste öffentliche Veranstaltung fand am 17. November 1951 in der Gaststätte "Stadt Nürnberg" statt. Dieses Fest sollte an die Kirchweihfeste der alten Heimat erinnern und war somit die Geburtsstunde der "Speyerer Kerwei". Mit der Übernahme und dem Ausbau des Falkenheims 1974 begann der Aufschwung im Stadtverband Speyer. Die räumlichen Gegebenheiten ermöglichten die Durchführung zahlreicher Brauchtumsfeste, wie z.B. Schlachtfeste, Maifeste, Fasching, Fischessen, Spanferkelessen, Weinfeste und Kaffeenachmittage der Frauen. Die Volksgruppe der Donaudeutschen wurde nach dem 2. Weltkrieg zersplittert. In die ganze Welt zerstreut, ging man mit der Gewissheit, nie wieder in die alte Heimat zurückkehren zu können, daran neue Existenzen aufzubauen. Inzwischen sind die Integration und der Aufbau abgeschlossen und die bisherigen Aufgaben der Landsmannschaften erloschen. Dies führte bei vielen Ortsgruppen (nicht nur bei den Donaudeutschen) zum Zerfall des Zusammengehörigkeitsgefühles. Viele Vertriebene in 2. und 3. Generation können mit der Geschichte und dem Schicksal der Eltern nichts mehr anfangen. In den Geschichtsbüchern der Schulen findet die 200jährige Geschichte der Deutschen in der pannonischen Tiefebene bis heute nicht ihren Platz. Die Donaudeutsche Landsmannschaft in Speyer erkannte schon recht früh, dass nur mit einer Neuorientierung die Zukunft des Vereines und damit ein Überleben des donaudeutschen Brauchtums gesichert werden kann. Als das Falkenheim dem Bau des Schulzentrums Ost weichen musste, wurde mit dem Bau des Hauses Pannonia der Grundstock gelegt. Als Haus der Begegnung für Einheimische und Landsleute, aber auch als weltweite Anlaufstelle für donauschwäbische Gruppierungen, wurde in Trägerschaft des Landesverbandes der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz e.V. die Basis für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Vereinsarbeit geschaffen. Die bisherige solide Vereinsarbeit und die zunehmende Verbundenheit zur Gemeinschaft ermöglichten erst den Bau und die Bewirtschaftung dieses Hauses.
Der Bewirtschaftung des Hauses durch den Stadtverband Speyer kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Alleine die eigene Bewirtschaftung ermöglichte
1998 wurde von der Mitgliederversammlung ein weiteres Zeichen gesetzt und der Vorstand stark verjüngt. Mit diesem Generationenwechsel besteht auch die Chance, in Zukunft jüngere Leute für unsere Vereinsarbeit zu gewinnen.
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