Neujahrsempfang
bei den Donaudeutschen in Speyer
Die Donaudeutsche Landsmannschaft
Speyer hatte am Sonntag, den 7. Januar 2001 zum traditionellen Neujahrsempfang
um15.00 Uhr in ihr Haus Pannonia eingeladen. Neben den Aktiven des
Hauses und der Landsmannschaft waren viele Gäste der Einladung der
Donaudeutschen gefolgt.
Zur Einstimmung auf diesen Empfang
waren die Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde St. Otto
in Speyer gekommen und wünschten singend allen Anwesenden ein gutes
neues Jahr 2001. Danach begrüßte der erste Vorsitzende der Speyerer
Donaudeutschen, Siegfried Liebel, die zahlreichen Gäste. Ganz besonders
herzlich grüßte er das Mitglied des Deutschen Bundestages, Birgit
Roth aus Speyer, das Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz,
Friederike Ebli aus Hanhofen, den Vorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion,
Dr. Gottfried Jung, den Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion,
Gustav Pade, sowie die Stadtratsmitglieder Hanni Knerr und Doris
Kunz. Von der evangelischen Kirche konnte Liebel den stellvertretenden
Vorsitzenden des Dekanats Speyer, Pfarrer Günter Flory, sowie Landsmann
Pfarrer Günter Kettenbach willkommen heißen. Von der Landsmannschaft
der Donaudeutschen in Rheinland-Pfalz waren gekommen der Landesvorsitzende
Josef Jerger (Ludwigshafen), wie auch sein Stellvertreter Martin
Belafi (Mutterstadt), der Landes-Pressereferent Dr. Josef Schwing
(Neuhofen), die Landes-Kassenwartin Elisabeth Ziemer (Ludwigshafen),
sowie der Landes-Schriftführer Paul Nägl (Speyer). Auch gekommen
war das Ehrenvorstandsmitglied der Donaudeutschen in Rheinland-Pfalz,
Franz Getto (Ludwigshafen). Ihm galt ein besonders herzlicher Gruß.
Von der Donauschwäbischen Vereinigung "Sueva Pannonica"
konnte Liebel die Bundesgeschäftsführerin Frau Eicher-Müller (Ludwigshafen-Ruchheim)
begrüßen. Den Ehrenvorsitzenden der Donaudeutschen in Speyer, Stefan
Gallo, hieß Liebel genauso willkommen, wie die Vertreter der anderen
in Speyer ansässigen Landsmannschaften der Pommern (Martin Taschowsky),
der Schlesier (Margarete Schneider) und der Siebenbürger Sachsen
(Watter Untch und Michael Hügl). Alle hieß Liebel herzlichst willkommen
und gab seiner Freude über die Anwesenheit dieser und aller anderen
Gäste Ausdruck. In seinen Worten zum neuen Jahr 2001 sagte Liebe!,
daß sich alle Anwesenden am Anfang eines Jahres etwas Zeit genommen
haben, um (hoffentlich) fernab vom Alltagsstreß zusammenzukommen
und sich im ruhigen Gespräch noch besser kennen zu lernen.Gerade
diese Gespräche seien für alle so wichtig, da sie die alltägliche
Arbeit erleichtern können. Nach einem kurzen Rückblick in das letzte
Jahr und in die Geschichte der Donauschwaben vor etwa 300 Jahren
bis zur Vertreibung und Flucht am Ende des zweiten Weltkrieges,
ging Liebel auf die Charta der Heimatvertriebenen von 1950 ein,
in der die Heimatvertriebenen ja auf Rache und Vergeltung ihren
Verzicht ausgesprochen haben. Dieses Bekenntnis, so Liebel weiter,
gelte heute nach 50 Jahren immer noch - ja ist so Aktuell wie nie
zuvor bei dem zusammenwachsenden Europa. Daß die Speyerer Donaudeutschen
Kontakte zu vielen Gruppen in der ganzen Welt unterhalten, sei kein
Zufall. Liebel machte dann einen Ausblick in das Jahr 2001, in dem
große Ereignisse für die Donaudeutschen in Rheinland-Pfalz und in
Speyer anstehen. Die 50-Jahr-Feier des Landesverbandes am 28. Januar,
die 50-Jahr-Feier des Stadtverbandes Speyer am 18. März, der anstehende
Besuch der Trachtengruppe "La Ronde de Chartres" aus Frankreich
im Mai, das Benefizkonzert zu Gunsten der Restaurierungen des Speyerer
Domes und der Evangelischen Gedächtniskirche in Speyer am 9. Juni
2001 in der Stadthalle Speyer mit dem Startenor Volker Bengl, der
Sopranistin Ulrike Machill und dem Männergesangverein "Frohsinn"
Speyer, sowie die Brauchtumsfeste im Laufe des Jahres 2001 bis hin
zur traditionellen "Donaudeutschen Kerwei" in der Stadthalle
Speyer am Samstag, den 13.Oktober. Viele Termine bringen den Helferinnen
und Helfern der Donaudeutschen in Speyer viel Arbeit ins Haus. Aber
es wird auch in diesem Jahr wieder mit Sicherheit alles gemeistert
werden, ist sich Liebel sicher. Er blickte auch weiter in die Pflege
des Brauchtums der Donaudeutschen hinein. Erfreulich sei hier, daß
man seit 50 Jahren ununterbrochen über eine Trachtengruppe verfüge.
Hierauf sei er auch besonders stolz. Stolz sei er auch, daß diese
Trachtengruppe zur Zeit immer noch zahlenmäßig im Anstieg begriffen
sei. 20 Mitglieder der Jugendtrachtengruppe und etwa 30 Kinder in
den Kindergruppen zeigen einen Höchststand seit vielen Jahren hier
in Speyer, wo doch anderorts der Negativtrend weitergehe bis hin
zur Auflösung. Man sei in Speyer gerade bei der Jugendgruppe neue
Wege gegangen, die es attraktiv machen, hier dabei zu sein. Nicht
nur allein das Brauchtum, sondern auch der Showtanz werde hier praktiziert.
Dies begeistere die Zuschauer und mache den Jugendlichen mehr Spaß
und damit die Jugendarbeit leichter. Weiter ging Liebel auf die
Zukunft der Landsmannschaft ein. Ihm sei bewußt, führte Liebel aus,
daß mit der Erlebnisgeneration Anfang bis Mitte dieses Jahrhunderts
auch die Erinnerung an die alte Heimat gehen werde, daß viele landsmannschaftliche
Vereinigungen, nicht nur bei den Donaudeutschen, bis zur Auflösung
kommen werden. Dieser Trend sei heute schon zu beobachten. Nur diejenigen,
die rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt haben, werden in Zukunft
auch bestehen können. Dabei werde sich die Aufgabenstellung auch
weiterhin verändern müssen. Hier in Speyer habe man eine reelle
Chance, diese Ziele zu erreichen. Durch den Bau des Hauses Pannonia
sei ein Grundstock für die Zukunft gelegt worden. An unseren Generationen
werde es liegen, all das weiterzuführen. Liebel zeigte sich sicher,
daß dieses Haus und die Speyerer Landsmannschaft weiter mit Leben
erfüllt sein werde und schloß seine Ausführungen mit den guten Wünschen
an alle Anwesenden für das Jahr 2001. In seinen Grußworten richtete
Landesvorsitzender Josef Jerger seinen Blick in die alte Heimat,
auf den Balkan und die dortigen Ereignisse in den letzten 12 Monaten.
Besondere Rührung habe man in der Erlebnisgeneration erfahren über
die Veränderungen im Banat, im ehemaligen Jugoslawien. Die politische
Änderung, die Öffnung dieses Landes, die in die Wege geleitete Demokratisierung
seien positiv zu bewerten, ohne dabei die Vergangenheit mit der
Zeit nach Kriegsende und den letzten 50 Jahren zu vergessen. Man
gehe über zu einer Art Brückenfunktion in den Südosten Europas bei
den Donaudeutschen und wolle auch hier Kontakte pflegen. Erfreulicherweise
sei hier in Speyer genügend Jugend vorhanden, die das Brauchtum
pflege, aber auch das Moderne werde nicht vernachlässigt, so Jerger
weiter. Dies sei gut so und man solle hier in Speyer dies auch unbedingt
so weiterführen. Abschließend dankte Jerger den Kommunen, Verwaltungen
und den Landsleuten für ihr Wohlwollen, wünschte allen ein gutes
neues Jahr und lud im Auftrag des Stadtverbandes Speyer zu einem
Umtrunk ein, der bereits vorbereitet worden war.
Bei einem Glas Wein, einer Tasse
Kaffee und etwas Selbstgebackenem (Süß- wie auch Salzgebäck) saß
und stand man noch lange im Gespräch beisammen, ehe sich dieser
Neujahrsempfang dem Ende neigte.
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