27.10.2007
Donaudeutsche
Kerwei in Speyer gefeiert
Die Donaudeutsche
Landsmannschaft Speyer hatte für Samstag, 27. Oktober zu ihrer
traditionellen "Donaudeutschen Kerwei" in die Speyerer
Stadthalle eingeladen. Es war die 53. Ausgabe dieses Festes und
die Verantwortlichen konnten im großen Saal des Hauses insgesamt
etwa 250 Gäste willkommen heißen. Es war wieder ein leichter
Trend nach oben festzustellen, waren es doch in vergangenen Jahren
weniger Gäste gewesen.
Nach dem Einmarsch
der etwa 40 Trachtenträger aus der Kinder- und Trachtengruppe,
angeführt vom Kerweipaar Marijana Peric und Michael Binnefeld,
zu den Klängen der "Kapelle Schütz" aus Boschok
in Ungarn, begrüßte der erste Vorsitzende der Speyerer
Landsmannschaft, Siegfried Liebel, die Gäste und hieß
sie zu dieser 53. Donaudeutschen Kerwei herzlich willkommen. Besonders
konnte er den Präsidenten des Weltdachverbandes und gleichzeitig
Stv. Bundesvorsitzenden in Deutschland sowie Landesvorsitzenden
in Rheinland-Pfalz, Josef Jerger mit Gattin herzlich willkommen
heißen. Weiter grüßte er Stefan Ihas mit Gattin
aus Mosbach, seines Zeichens Verantwortlicher für die Tanzgruppen
im Bundesverband der Donauschwaben in Deutschland und für Europa
im Weltdachverband der Donauschwaben. Von der Speyerer Politikbühne
hatte sich der Stadtrat Karl-Heinz Jung mit Gattin unter die Gäste
gemischt. Auch konnte Liebel Vertreter der in der Pfalz wirkenden
Ortsverbände und Heimatortsgemeinschaften (besonders aus Liebling
im rumänischen Banat) der Donaudeutschen Landsmannschaft "aus
der Nachbarschaft" willkommen heißen. Nicht zuletzt ging
ein herzliches Willkommen an die Gäste aus der Pfalz sowie
aus Baden und die Trachtenträger, die zahlreich erschienenen
Pressevertreter aus Speyer und die "Kapelle Schütz"
aus dem Süden Ungarns, die nun schon zum sechsten Mal in Speyer
zu diesem Fest aufspielten. Erfreut konnte Liebel feststellen, dass
selbst Gäste aus Frankreich und Kanada sich auf den Weg zum
großen Donaudeutschen Fest nach Speyer aufgemacht hatten.
"Früher wurde das Dorf zum Kerweifest herausgeputzt in
der alten Heimat der Donauschwaben in Südosteuropa. Es wurde
getanzt und gefeiert und die damals alten Bräuche der Aussiedler
aus ihrer verlassenen Heimat mitübernommen. Heute will man
hier eben diese alten Sitten und Bräuche erhalten und den jüngeren
Nachkommen weitergeben, damit sie nicht verloren gehen. Hierfür
steht auch der bunt geschmückte Rosmarinbuschen, der bei einem
solchen Anlass nicht fehlen darf", so Liebel weiter. Die Gesellschaft
sei wieder einmal im Wandel begriffen und auch bei den Donaudeutschen
seien Änderungen notwendig. Man müsse offen sein für
diese Veränderungen. Wenn auch die "Mottrsproch"
langsam versiege, weil man in Deutschland lebe und die weiteren
Generationen sich des Dialekts der neuen Heimat bedienten oder im
Ausland lebe und die dortige Sprache spreche - Sitten und Bräuche
blieben ein Bestandteil des Lebens in der neuen Heimat.
Liebel wünschten
den Gästen einen schönen Abend und forderte sie auf, "mitzufeiern,
zu tanzen und Spaß zu haben, an dem, was nun an diesem Abend
auf sie zukomme. Er gab abschließend den Tanzboden frei für
die Trachtenträger, die den Tanzreigen traditionell mit dem
"Kerweitanz" und dem Ehrenwalzer für das Kerweipaar
eröffneten. Danach konnten die Gäste aus Nah und Fern
zu den herrlichen und abwechslungsreichen Klängen der Kapelle
aus Ungarn tanzen und sich vergnügen, die bis weit nach Mitternacht
aufspielten. Ob Golo oder Csardas, Walzer oder Polka, Fox oder Rock,
die Tanzfläche war immer bevölkert und der Betrachter
merkte, dass die Gäste an dieser Vielfalt der Musik ihren Spaß
hatten.
In den Tanzpausen
unterhielten die Kindergruppe und die Erwachsenengruppe mit den
verschiedensten Tänzen die Gäste. Während die Kindergruppe
in einem Gesamtblock mit den Tänzen "Bumerang", "Föhringer
Kontra", "Städtische Tampete" und der "Sauerländer
Quadrille", also ausschließlich deutschen Tänzen
zu sehen waren, war der Auftritt der Erwachsenen in die amerikanische
Versteigerung des "Kerweibuschen" integriert. Andreas
Scheffner krabbelte aufs Fass und nahm dort die Gebote als Auktionator
entgegen. Mit einem guten Schluck aus dem Weinglas und den Tänzen
"Oberkrainer", einer "Walzervariante", dem "Stampler",
der "Schwabenpolka", dem "Deitanz", der fetzigen
"Urlauber-Polka" und abschließend den "Veilchen
blauen Augen" wurde dieses Ansinnen immer wieder unterbrochen,
ehe ein Ehepaar aus Speyer, das der Heimatortsgemeinschaft Liebling
entstammt, den Zuschlag für diesen bunt geschmückten Strauß
bekam und mit dem Kerweipaar den dazugehörigen Ehrenwalzer
tanzen konnte.
Nach diesem
Ereignis machten sich die Kinder der Trachtengruppe auf den Weg
und verkauften die Lose für die vielfältig bestückteTombola.
Sie waren bald vergriffen und alle Preise fanden ihre Gewinner.
Auch für das leibliche Wohl war gut gesorgt. Im Vordergrund
stand hier ein heimatliches Kesselgulasch, das mit Brot serviert
wurde und reißenden Absatz fand. Bis weit nach Mitternacht
ging dieses Fest und die Verantwortlichen sagen ihrer Mitarbeiterschaft
für die Gesamtausrichtung herzlichen Dank für das schöne
Fest in Speyer, das bestimmt im nächsten Jahr an gleicher Stelle
wieder gefeiert werden soll.
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