24. 20.2007
Landestrachtenfest
Rheinland-Pfalz - stets ein Erlebnis
Zum 52. Mal von den Donaudeutschen gefeiert
Zum 52. Landestrachtenfest
hatte die Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz alle
Landsleute, Freunde und am Volks- und Brauchtum interessierten Menschen
nach Mutterstadt in der Vorderpfalz eingeladen. Am Samstag, 24.
Februar hieß es im "Palatinum" um 20.00 Uhr: "Das
Fest kann beginnen!" Etwa 300 Besucher hatten den Weg nach
Mutterstadt gefunden und keiner hatte es bereut, dass er dieses
Jahresfest der Donaudeutschen besuchte.
Unter dem Motto
"Heimat - ewig fließen deine Quellen" und in Anwesenheit
der beiden Schirmherren dieser Veranstaltung, dem Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises
Werner Schröter und dem Bürgermeister von Mutterstadt
Ewald Ledig, begann das Landestrachtenfest mit dem Einzug der Trachtenpaare
zu den Klängen des "Prinz-Eugen-Marsches", aufgespielt
von den "Donauschwäbischen Musikanten" unter der
Leitung von Mathias Loris. Die Trachtenträger, die meisten
schon in Deutschland geboren, waren gekleidet in den herrlichen,
heimatlichen Trachten der Donauschwaben aus den früheren Wohngebieten
in Ungarn, dem rumänischen Banat und den ehemaligen Siedlungsgebieten
des früheren Jugoslawien. Stolz zeigten sie ihre Herkunft und
die Trachten ihrer Vorfahren.
In
seiner Eröffnungsansprache brachte der Landesvorsitzende der
Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz und Präsident
des Weltdachverbandes der Donauschwaben Josef Jerger, seinen Dank
an die Gäste für ihr Kommen zum Ausdruck. Ganz besonders
herzlich konnte er eine Reihe von Ehrengästen willkommen heißen.
So war das Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) Doris Barnett
genauso gerne gekommen wie das Mitglied des Rheinland-Pfälzischen
Landtages (MdL), Jürgen Creutzmann mit Gattin. Genauso herzlich
hieß er die Schirmherren des Abends, Landrat Werner Schröter
und Bürgermeister Ewald Ledig willkommen. Erstmals in der Mitte
der Donaudeutschen befanden sich Bürgermeister Dr. Peter Kern
mit Gattin aus Limburgerhof und Ortsbürgermeister Bernd Fey
aus Dannstadt-Schauernheim. Stefan Gillich, Landsmann und Bürgermeister
a. D. aus Deidesheim ließ es sich ebenfalls nicht nehmen an
der Veranstaltung teilzunehmen. Begrüßt wurden die Beigeordneten
der Gemeinde Mutterstadt Klaus Lenz und Hans-Dieter Schneider mit
Gattinnen. Aus landsmannschaftlicher Reihe war der stellvertretende
Bundesvorsitzende der Donauschwaben, Andreas Klein mit Gattin gekommen.
Jerger begrüßte auch die Träger der Johann-Eimann-Plakette,
höchste Auszeichnung der Donaudeutschen Landsmannschaft in
Rheinland-Pfalz, die Ratsmitglieder von Mutterstadt, die Amtsträger
der eigenen Landsmannschaft, Vertreter der Presse, die Mitglieder
der Trachtengruppen und Mathias Loris mit seinen Donauschwäbischen
Musikanten.
Grüße und Wünsche für ein gutes Gelingen übermittelten:
Staatsministerin Frau Prof. Dr. Maria Böhmer MdB (Frankenthal),
die Vizepräsidentin des Landtages von Rheinland-Pfalz, Frau
Hannelore Klamm MdL, Oberbürgermeister Theo Wieder, Frankenthal,
Bürgermeister Hans-Ulrich Ihlenfeld, Haßloch und Bernhard
Krastl, Bundesvorsitzender der Banater Schwaben.
Jerger wies darauf hin, dass nun seit 52 Jahren in der Pfalz dieses
Fest gefeiert werde, welches seinen Ursprung in den Schwabenbällen
in den einstigen Zentren der Deutschen in Südosteuropa hat.
An diese Zentren erinnere man mit den Wappen auf der Bühne.
"Heute werden die Schwabenbälle größtenteils
nur noch in Ungarn gefeiert, im Banat ist die deutsche Minderheit
auf wenige zehntausend Menschen zusammengeschrumpft und in den Gebieten
des ehemaligen Jugoslawien, besonders in Serbien, wo noch einige
Tausend Deutsche leben, müht man sich, die deutsche Sprache
und Kultur, wie auch das Volks- und Brauchtum wieder etwas zu beleben.
In Kroatien leben auch noch einige Tausend Deutsche. Dort wird diese
Minderheit vom Staat unterstützt und ist dadurch in der Pflege
der deutschen Kultur erfolgreicher als in Serbien". Jerger
führte weiter aus, dass die Landestrachtenfeste aus landsmannschaftlicher
Sicht dazu dienen sollen, die überlieferten Volkstrachten und
Volkstänze zu pflegen, zu erhalten und somit das von den Vorfahren
ererbte Brauchtum weiterzureichen und nicht der Vergessenheit preis
zu geben. Natürlich seien die Trachtenfeste aber auch Veranstaltungen,
bei denen man sich in geselliger Runde mit alten und neuen Freunden
treffe. Jerger gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dies noch einige
Jahre so geschehen möge.
In seinen Grußworten brachte Bürgermeister Ewald Ledig,
die er auch im Namen von Landrat Schröter an die Gäste
richtete, zum Ausdruck, dass beide sehr gerne diese Schirmherrschaft
übernommen haben. 52 Jahre Landestrachtenfeste und das Motto
"Heimat - ewig fließen deine Quellen" sage viel
darüber aus, was die Gäste dieser Veranstaltung denken
und im Herzen tragen. Heimat sei dort, wo man geboren und ausgewachsen
ist und Quellen bringen Wasser hervor, es fließe leben. Und
eben diese Heimat und dieses Leben sollen an diesem Abend im Vordergrund
stehen und beide Schirmherren wünschten dem Fest einen angenehmen
Verlauf. Er dankte den Donaudeutschen dafür, dass sie schon
mehrere Jahre in der "guten Stube von Mutterstadt" ihr
Jahresfest feiern und wünschte für die Zukunft auch weiterhin
gutes Gelingen.
Abschließend dankte Jerger für die Grüße sowie
für die jahrelange gute Zusammenarbeit und überreichte
an Bürgermeister Ewald Ledig ein Abschiedsgeschenk, da dieser
zum letzten Mal als Mutterstadts Bürgermeister anwesend sei.
Herr Ledig trete im Sommer in den wohlverdienten Ruhestand und ihn
begleiten die besten Wünsche der Donaudeutschen.
Zu guter Letzt wies Jerger auf die reichlich bestückte Tombola,
wie auch auf die im Saal befindliche Ausstellung von Landsmann Rabong
hin, der seine sehenswerten landwirtschaftlichen Geräte in
Miniatur aufgebaut hatte, die er selbst schuf und mit denen er schon
mehrere Preise gewonnen habe.
Abschließend bedankte sich Jerger für die Spenden für
die Tombola, bei allen die zum Gelingen des Abends beitragen, die
Bühne dekorierten und beim Personal des Palatinum für
die gute Zusammenarbeit.
Jerger gab den
Tanzboden frei und ehe die Musik die Gäste zur ersten Tanzrunde
aufforderte tanzten alle Trachtenträger den Eröffnungswalzer.
Bis weit nach Mitternacht spielte die Kapelle auf und es wurde reichlich
das Tanzbein geschwungen. In den jeweiligen Tanzpausen, zeigten
die Trachtengruppen aus Speyer, Frankenthal und Hassloch in ihren
schönen und bunten Festtagstrachten Tänze aus der alten
Heimat, aber auch aus der neugewonnen Heimat, der Pfalz.
Als erste Tanzgruppe
musste die Kindergruppe aus Speyer auf das Parkett. Mit ihren Tänzen
"Putjenter", "Bumerang" und "Föhringer
Kontra" stellten sich die jüngsten Sprosse vor und das
sehr gekonnt. Leider, so Paul Nägl, der durch das gesamte Abendprogramm
führte, habe man personelle Probleme und Mamas, Papas, Omas
und Opas sollten doch bitte einmal überlegen, ob nicht ihr
Kind oder Enkelkind zu bewegen sei, bei der Speyerer Kindertrachtengruppe
mitzumachen.
Die Donaudeutsche
Trachtengruppe aus Hassloch stellte sich und ihre Trachten vor,
die aus den verschiedenen Regionen der alten Heimat stammen. Nach
der Präsentation hatten auch sie ihren Ehrenwalzer.
Einen weiteren
Programmpunkt bildete die Kindergruppe der Donaudeutschen Landsmannschaft
Frankenthal. Hier sind noch etwas mehr Kinder dabei und sie zeigten
mit dem "Räuberschottisch", dem "Fingerletanz",
sowie der "Plätscherpolka", der "Kreuzpolka"
und "Auf der grünen Wiese" einen Querschnitt aus
ihrem Tanzprogramm.
Die Donaudeutsche
Trachtengruppe Speyer zeigte bei ihrem Auftritt mit den Tänzen
"Schwabenpolka", "Wicksberscht" und "Veilchenblaue
Augen" ihr Können und wusste damit beim Publikum zu gefallen.
Ihre Kolleginnen und Kollegen von der Donaudeutschen Trachtengruppe
Frankenthal waren mit dem "Trachtenwalzer" und der "Flotten
Polka" danach auf dem Tanzparkett und rundeten das "Donaudeutsche
Tanzprogramm" ab.
Die Tanzvorführungen
beendete die einheimische Trachtengruppe "Newelhaube"
aus Hassloch, die zu Gast waren und mit dem "Sprötzer",
der "Polka Jenny Lind" und der "Lüneburger Windmühle"
das Volkstanzprogramm abschloss.
Die offerierte
Tombola war reich bestückt, die Lose fanden reißenden
Absatz und die Preise waren bald an ihre neuen Besitzer übergeben.
Ein gelungenes
Fest ging bis weit nach Mitternacht, ehe alle Gäste sich auf
den Heimweg machten. Nach Hause ging man mit dem festen Wunsch,
im nächsten Jahr wieder zum 53. Landestrachtenfest nach Mutterstadt
zu kommen.
MK
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